Förderschwerpunkt Lernen

Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen des Lern- und Leistungsverhaltens haben oft Probleme mit der Wahrnehmung, der Merkfähigkeit, der Aufmerksamkeit, dem Lerntempo oder der Ausdrucksfähigkeit. Sie benötigen häufig Unterstützung beim Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls und einer realistischen Selbsteinschätzung.

Schulpflicht

Es besteht eine zehnjährige Vollzeitschulpflicht.

Organisation des Unterrichts

In der Förderschule, Förderschwerpunkt Lernen, können Kinder in der Regel von Klasse 1 bis 10 unterrichtet werden. Oft werden jahrgangsübergreifende Klassen gebildet. Im Durchschnitt werden 16 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse unterrichtet.

Unterrichtsinhalte

In der Förderschule, Förderschwerpunkt Lernen, erhält ein Kind eine individuelle ganzheitliche Förderung im schulischen, emotionalen und lebenspraktischen Bereich. Lernerfolge sollen dem Kind helfen, Selbstvertrauen und Lernmotivation aufzubauen. Angestrebt wird, das Kind zu größtmöglicher Selbstständigkeit zu führen, seine Lernbereitschaft zu stärken, schulische Leistungen zu fördern und zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu befähigen.

Für jede Schülerin und jeden Schüler werden in einem individuellen Förderplan Lernziele und Fördermöglichkeiten entwickelt.

Ab dem Schuljahr 2007/2008 wird das Fach Englisch in den Förderschulen, Förderschwerpunkt Lernen, angeboten.

Schwerpunkte der Arbeit in den Klassen 1 bis 4 sind unter anderem die Wahrnehmungsförderung, das Erlernen und Festigen von Arbeitstechniken, das Erlernen und Einüben von Regeln, der Abschluss des Leselehrgangs und der Umgang mit Mengen und Größen.

Wichtige Prinzipien des Unterrichts sind das Lernen mit konkreten Unterrichtsmaterialien, das Lernen mit allen Sinnen, Handlungsorientierung und vielfältiges Üben.

In den Klassen 5 bis 7 wird auf den erworbenen Grundkenntnissen und Fähigkeiten aufgebaut. Die Festigung von Arbeitstechniken und sozialen Fähigkeiten spielt eine wichtige Rolle im Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler lernen zunehmend selbstständig und selbstbestimmt zu arbeiten.

In den Klassen 7 bis 10 sind die Unterrichtsinhalte auf die Zeit nach der Schule ausgerichtet. Durch Betriebspraktika und Betriebserkundungen, die in unterschiedlichen Organisationsformen und zeitlich ausgedehnt stattfinden können, sammeln die Jugendlichen eigene Erfahrungen mit der Berufswelt. Ferner lernen die Schülerinnen und Schüler, wie konkrete Lebenssituationen geplant und durchgeführt werden können (z.B. Planung und Durchführung einer Klassenfahrt, Haushaltsführung). Die Jugendlichen erhalten Anregungen und Hilfen auf ihrem Weg zur selbstständigen Lebensführung.

Die Berufswahlvorbereitung geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der regionalen Agentur für Arbeit.

Schulabschlüsse

  • Ein dem Hauptschulabschluss (Klasse 9) gleichwertiger Abschluss des Bildungsgangs im Förderschwerpunkt Lernen
    (Informationen darüber, für welche Schülerinnen und Schüler dieser Abschluss in Frage kommt, erhalten Sie bei der Schule Ihres Kindes oder beim Schulamt)

  • Abschluss des Bildungsgangs im Förderschwerpunkt Lernen (nach Klasse 10)

In Ausnahmefällen kann das 10. Schulpflichtjahr in einer außerschulischen Einrichtung abgeleistet werden. Auskünfte über solche Einrichtungen erhalten Interessierte bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit.

Berufliche Bildung

Den Förderschulen, Förderschwerpunkt Lernen, im berufsbildenden Bereich sind in der Regel Berufsbildungswerke angegliedert. Sie verfügen über ein Internat.

Neben diesen speziellen Angeboten im berufsbildenden Bereich der Förderschule, Förderschwerpunkt Lernen, können Schulabgänger zur Vorbereitung auf die Berufsausbildung auch die Lehrgänge

  • Berufsorientierungsjahr

  • Berufsgrundschuljahr

des Berufskollegs mit sonderpädagogischer Unterstützung - soweit erforderlich - nutzen.